Strzegom (2. Treffen)
Reisebericht Comenius – Lehrertreffen In Polen Strzegom
vom 02.12. – 06.12.2013
Montag, 02.12. 2013
An diesem Tage reisten alle Lehrkräfte der einzelnen Partnerschulen an. Am abend wurden wir durch die Direktorinnen der polnischen Partnerschule herzlich begrüßt.
Während des gemeinsamen Essens wurden erste Absprachen zur Projektarbeit getätigt.
Dienstag, 03.12. 2013
An diesem Tag sind wir nach Walbrzych (Waldenburg) gefahren und haben das Schloss Ksiaz (Fürstenstein) besichtigt. Es ist das Drittgrößte in Polen.
Die ursprüngliche Verteidigungsburg wurde im 13. Jahrhundert vom Fürsten Bolko I erbaut und wurde mit der Zeit eine fürstliche Residenz. Den größten Einfluss auf das heutige Aussehen des Schlosses hatte die Familie von Hochberg, die über 4 Jahrhunderte lang herrschte.
Das Schloss, auch „Tor zu Schlesien“ genannt, hatte eine große strategische Bedeutung, weil es die Handelswege von Schlesien nach Tschechien absicherte. Während des 2. Weltkrieges wurde das Schloss zerstört. Die Innenrichtung wurde weggefahren. Unter dem Schloss wurden riesige Tunnel auf zwei Niveaus (15 und 50m) gegraben. Die Zweckbestimmung dieser Tunnel ist bis heute in einen Schleier des Geheimnisvollen gehüllt. Man vermutet, dass hier Waffenfabriken oder chemische Labors entstehen sollten. Ksiaz selbst wurde als eines der Führerhauptquartiere vorbereitet.
Nach der Stärkung im Schlossrestaurant fuhren wir nach Szczawno Zdroj ( Bad Salzbrunn). Hier besuchten wir das Geburtshaus von Gerhard Hauptmann, den Kurpark und die Heilquellen. Wir tranken von den verschiedenen Wässerchen, diese schmeckten ziemlich gesund.
Gebildet kehrten wir in unsere Unterkunft zurück.
Der Abend klang mit einem Erfahrungsaustausch und der Programmabsprache für den nächsten Tag aus. Überraschend gab es noch ein Fitnessprogramm mit „Zumba“, bei welchem alle kräftig mittanzten.
Mittwoch, 4.12.2013
Am Morgen fuhren wir nach Wroclaw ( Breslau). Dort angekommen, besichtigten wir das im Jahr 1985 wieder eröffnete Panorama von Raclawice. Unter Panorama versteht man ein Rundgemälde, welches einen Umfang von 120 m hat. Die bemalte Leinwand ist ca , 24m hoch. Dargestellt wird die siegreiche Schlacht von Raclawice im Jahre 1794. Hier kämpfte die aufständische polnische Armee unter Führung von Tadeusz Kosciuszko mit Unterstützung einfacher Bauern gegen das russische Heer.
Anschließend fuhren wir mit Elektroautos durch die Stadt. Dabei wurden uns die Sehenswürdigkeiten der Stadt gezeigt und Wissenswertes in englischer Sprache erklärt. Wir erfuhren, dass es in der Stadt ca 300 kleine Bronzezwerge gibt.
Es gibt außergewöhnlich viele Kirchen. An der Kathedrale machten wir einen kurzen Stopp, um uns diese auch von innen anzusehen. Besonders beeindruckend waren die Fenstermalereien.
Nach einer Stunde Rundfahrt waren wir froh als wir völlig durchgefroren wieder aussteigen durften.
Den Nachmittag benutzten wir, um über den Weihnachtsmarkt zu schlendern. Dabei stellten wir fest, dass es viele Gemeinsamkeiten zu den deutschen Märkten gibt.
Endlich zurück und wieder erwärmt, besprachen wir das Programm für den folgenden Tag. Außerdem erfolgten erste Gespräche zum weiteren Projektablauf.
Donnerstag, 05.12.2013
Heute nahmen wir am Unterricht teil. Frau Bagola besuchte den Sportunterricht und Frau Prinz den Musikunterricht.
In der 4. und 5. Klasse lernen die Schüler das Flötenspiel. Ich konnte eine Einführungsstunde zu einem polnischen Weihnachtsstück sehen. Zuerst wurde der Rhythmus erarbeitet, danach die einzelnen Takte. Zum Abschluss wurde ein patriotisches Lied mit Gitarrenbegleitung gesungen. Im Sportunterricht wurde das Basketballspiel geübt. Zu Beginn erwärmten sich die Kinder mit „ Steh- Geh“. Anschließend wurden Elemente des Spiels wie Zuspiel, Prellen und Fangen in unterschiedlichsten Übungsformen geübt. Dann gab es ein Wettbewerb zwischen Jungen und Mädchen im Körbewerfen. Die Jungen hatten zuerst die geforderten 15 Körbe geschafft und somit gewonnen.
Danach gab es noch ein kurzes Spiel in Turnierform. Zum Schluss wurde noch ein Erinnerungsfoto geschossen.
Anschließend gab es eine Projektberatung. In dieser wurden Projektarbeiten ausgetauscht wie Weihnachtskarten, fertig gestellte Kalenderseiten. Es wurden aber auch noch Bräuche verschiedener Partner per Powerpointpräsentation gezeigt.
Außerdem wurden wichtige Absprachen zu unserem Endprodukt dem Brauchtumskalender getätigt. Zum Schluss sprachen wir noch einmal über unsere Homepage. Die türkischen Kollegen erhielten eine erneute Einweisung, damit sie in der Lage sind, ihre Arbeitsergebnisse auch auf die Homepage zu speisen.
Danach fuhren wir in das für uns bekannte Morowa. Dies ist ein altes Gutshaus, welches von einer Stiftung getragen wird. Dort aßen wir gemeinsam Mittag mit der ehemaligen Besitzerin des Gutshauses. Diese hat dort lebenslanges Wohnrecht. Im Anschluss begaben wir uns in einen weihnachtlichen Workshop.
Dort gestalteten wir kreativ und weihnachtlich Kränze. Am Ende der vorweihnachtlichen Bastelei wurden alle Kränze fotografiert und der beste Kranz prämiert. Der beste Kranz kam aus Österreich, im Anschluss daran Telfs.
Hier ein kleiner Einblick in unsere künstlerische Ader:
Am Abend fanden noch viele Gespräche über das ehemalige Leben auf dem Gutshof.
Nun geht unsere Reise schon zu Ende, sie war von vielen Eindrücken und neuen Erfahrungen geprägt. Morgen erwartet uns noch der Besuch des Nikolaus.
Bevor wir ins Bett gingen fieberten wir noch über die Schlechtwetterlage in Deutschland. Wir fragten uns an wem es immer lege, jedes Mal wenn wir beide auf Reisen gehen gibt es unvorhersehbare Wetterkapriolen!
Freitag, 06.12. 2013
Wir trafen uns alle zum letzten gemeinsamen Frühstück und erzählten über lustige Begebenheiten von dieser Reise. Während des Frühstückes hörten wir ein lautes Klingeln. Am Fenster sahen wir den Nikolaus, der uns Süßigkeiten brachte.
Danach gingen wir in die Schule, um den polnischen Brauch vom Nikolaus zu sehen. Die Kinder jeder Klasse wurden vom Nikolaus besucht, welcher Süßigkeiten verteilte. Einige Kinder machten einen Ausflug zum Nikolaus, um dort mit ihm zu spielen. Aber auch der deutsche Nikolaus hatte Überraschungen für die polnischen Kinder mitgegeben. Diese wurden der Schulleitung überreicht.
Die Schulleiterin lud uns noch zu einem Gespräch in ihr Büro ein. Dort wurden Absprachen über den anstehenden Besuch unserer Partnerschule im April getroffen. Gegen Mittag traten wir unsere Heimreise an. Der Sturm der in Deutschland wütete traf nun auch in Strezgom an. Wir fuhren gut eine Stunde Richtung Autobahn plötzlich drehten alle Fahrzeuge um, ein großer Unfall!!! Nein, auf keinen Fall wollten wir so eine Heimreise wie aus der Türkei. Heftige Windböen tobten über die Straße! Nun fuhren wir wieder Richtung Strzegom und mussten einen neuen Weg finden. Ohne Atlas und Karte (wenn Frauen reisen) verließen wir uns auf unseren Orientierungssinn. Nach ca. 3, 5 h Autofahrt erreichten wir unfallfrei Cottbus. Nur eine kleine Verletzung trug Frau Bagola bei der Bergung eines Rohres unter ihrem Auto, welches der Sturm dorthin trug!!
Unser nächstes Comeniustreffen ist im März 2014 in der Türkei und im Juni findet schon das letzte Treffen in Telfs statt. So schnell vergehen 2 Jahre !!!
Wir wünschen allen Schülern, Eltern und Kollegen für das neue Jahr viel Glück, Gesundheit und Zufriedenheit. Gleichzeitig möchten wir uns bei allen bedanken, die uns in jeder Hinsicht in diesem Projekt unterstützt haben. Sei es die anstehenden Vertretungen, Aufnahme von Gastschülern, Begleitungen und Vorbereitungen.
Vielen Dank!!!
Der Fachbereich Englisch
(Fr. Bagola/Fr. Prinz)